Chronik des Posaunenchores
Im Jahre 1993 machten einige Jungbläser die unter Pfarrer Jungcurt zu den Zeiten des CVJM Todtenhausen gebauten Kanus "Arche" und "Valentin" wieder schwimmfähig. Nach der wochenlangen Generalüberholung konnten die Boote im Oktober von dem damaligen ältesten Bläser Walter Franke erneut getauft und den jungen Chormitgliedern für die gemeinsame Freizeitgestaltung übergeben werden. Seitdem sind die Holzboote mit dem Wimpel des Posaunenchores Todtenhausen/Kutenhausen e.V. in den Sommermonaten häufig zwischen Porta Westfalica und Petershagen auf der Weser zu sehen.
Im Jahre 1997 durften wir unser 90-jähriges Chorjubiläum begehen. Fast alle 58 aktiven Bläserinnen und Bläser sowie ein Teil der 11 passiven Mitglieder feierten zunächst am 16.8.97 ein gelungenes Chorfest im Freien bei herrlichstem Sommerwetter. Am 13. 9.97 fand dann ein Festkonzert in der Christuskirche statt, zu dem auch der Landesposaunenwart Werner Benz aus Bielefeld gekommen war. Im Anschluß an das Konzert konnte von den Besuchern im Rahmen eines Empfanges im Lutherhaus die Geschichte des Posaunenchores anhand einer Bilderausstellung nachvollzogen werden. Das Chorjubiläum wurde am nächsten Tag mit dem Kreisposaunenfest in der Christuskiche abgeschlossen.
Das Jahr 1998 brachte die üblichen bläserischen Einsätze bei Gottesdiensten, Alters- und Ehejubiläen und zu sonstigen Anlässen.
Am 17.6.1998 kam es dann aber zu einer entscheidenden Veränderung in der Geschichte des Chores. Nachdem Dieter Gieseking in der Vergangenheit bereits mehrfach darauf hingewiesen hatte, dass er sein Dirigentenamt demnächst in jüngere Hände legen wolle, übergab er die Chorleitung an diesem Tage an Frauke Brandt, die in unserem Chor als Bläserin groß geworden war.
Mit diesem Wechsel ging für den Posaunenchor Todtenhausen/Kutenhausen eine 27-jährige Ära zu Ende, die ganz entscheidend von der Person des Chorleiters Dieter Gieseking geprägt worden ist. Als musikalischer Laie mit Klavierkenntnissen und einer Chorleiterausbildung beim CVJM-Westbund hat er es seit 1971 über die ganzen Jahre hinweg verstanden, aus einer kleinen Schar verunsicherter Bläser einen der mitgliederstärksten Posaunenchöre im Kreis Minden aufzubauen. Wenn wir im Kreisgebiet auch nicht unbedingt der beste Posaunenchor sind, so bestätigt doch der von unseren Nachwuchsbläsern vor einigen Jahren in Eigeninitiative kreierte Aufkleber: "Posaunenchor Todtenhausen/Kutenhausen e.V. - Mehr als Blech!", dass das Bestreben des Chorleiters, neben der Erfüllung des bläserischen Auftrages immer auch für ein kameradschaftliches Miteinander im Chor zu sorgen, erfolgreich umgesetzt werden konnte.
Der scheidende Chorleiter bleibt als 1. Vorsitzender und als Bläser an der Posaune im Chor aktiv; hoffentlich noch recht lange. Auf jeden Fall sind der Posaunenchor (Dieter Gieseking: "Er ist mir zu einer zweiten Familie geworden") und die Kirchengemeinde Dieter Gieseking zu großem Dank verpflichtet. Mit der neuen Chorleiterin Frauke Brandt wird es künftig leistungsmäßig wahrscheinlich etwas strenger zur Sache gehen, da sie als studierte Musikpädagogin sicherlich ihre eigenen Vorstellungen in die Chorarbeit einbringen wird. Aber wir Bläserinnen und Bläser sind nicht weiter schreckhaft und nehmen auch diese Herausforderung an ...
Es ist keine Seltenheit wenn Bläser oder Bläserinnen heiraten, aber es kommt sicher nicht häufig vor, dass die Partnerin oder der Partner aus den Reihen des eigenen Posaunenchores kommt. 1998 hatten wir gleich zwei "chor-interne" Bläserhochzeiten: Cornelia Altvater und Andreas Fischer gaben sich ebenso das Ja-Wort wie Frauke Brandt und Markus Seele. Damit haben wir nach Brigitte und Wolfgang Rohlfing das dritte aktive Bläserehepaar in unseren Reihen.Die Bläserfreizeit in Willingen mit dem anschließenden Adventskonzert am 3. Advent beendete ein ereignis- und arbeitsreiches Jahr.
Das Jahr 1999 begann für uns am 10.1. mit einem Festgottesdienst aus Anlass des im Vorjahr durchgeführten Chorleiterwechsels. Bei dem sich anschließenden Empfang für die ganze Gemeinde im Lutherhaus wurde das Wirken von Dieter Gieseking durch Vertreter des Presbyteriums der St. Mariengemeinde, durch Kreisposaunenwart Lothar Euen, Ortsvorsteher Dieter Böttger als Vertreter der dörflichen Vereine und durch die Pfarrer Fißmer und Mielke gewürdigt. Der Nachfolgerin Frauke Seele-Brandt wünschten alle Redner viel Erfolg und Gottes Segen bei der Erfüllung der neuen Aufgabe.
Der scheidene Chorleiter Dieter Gieseking(3.v.l.)
und die neue Chorleiterin Frauke Seele-Brandt (3.v.r.)
Neben den normalen bläserischen Aufgaben innerhalb unserer Kirchengemeinde waren wir in diesem Jahre aktiv bei einem Gottesdienst im Klinikum Minden, bei einem Frühlingskonzert mit der Kantorei und dem Kinderchor der Gemeinde, bei einem Open-Air-Blasen der katholischen Domgemeinde Minden zu deren 1200-jährigen Bestehen und beim Kreisposaunenfest in der Mindener Marienkirche.
Zur Pflege der Chorgemeinschaft trug der Jahresausflug zur Wassermühle nach Harrienstädt bei, der mit einem gemütlichen Grillabend abgeschlossen wurde.
Der Gemischte Chor "Westfalia" teilte im Laufe des Sommers mit, dass der Vorstand beschlossen habe künftig nicht mehr mit uns das Adventskonzert durchzuführen. Der Chor fühle sich aufgrund der Altersstruktur und des Mangels an Männerstimmen außerstande, sich ausreichend auf das Konzert vorzubereiten. Mit dieser Entscheidung ist eine gute Todtenhauser Tradition nach 27 Konzerten beendet worden.
Wir werden nun künftig das Adventskonzert abwechselnd mit der Kantorei und den unterschiedlichen Gruppen des Kinder- und Jugendchores TOOKULA gestalten.
Die Bläserfreizeit in Willingen war tagsüber wieder gekennzeichnet von harter Bläserarbeit unter den wachen Ohren unserer Chorleiterin, und abends (bzw. auch noch später) von guter Geselligkeit. Den Abschluss dieser schönen, diesmal winterlichen Tage im Sauerland bildete die musikalische Begleitung des Gottesdienstes in der Kirche von Willingen-Schwalefeld.
Das Adventskonzert wurde gemeinsam mit der Kantorei gestaltet.